Wir danken
Jürgen Gerdes und Katharina Papke von der PH Freiburg. Sie haben die sehr interessanten Forschungsergebnisse des Verbundprojekts „Schule tatsächlich inklusiv” (StiEL) vorgestellt.
Edgar Bohn. Er hat seine Expertise als Vorsitzender des Grundschulverband Baden-Württemberg und ehemaliger Schulleiter in die Diskussionsrunde eingebracht.
Sarah Baumgart, Behindertenbeauftragten der Stadt Freiburg. Ihr Grußwort an diesem Abend und ihre kontinuierliche Unterstützung unserer Arbeit wissen wir sehr zu schätzen.
Den vielen Teilnehmenden. Die tollen Gespräche vor und nach der Veranstaltung bestärken uns in unserem Engagement.
Beeindruckend sind immer wieder die Schilderungen der Teilnehmenden über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung der Inklusion und das beständige Engagement von Hermann Maier, Leiter des Schulamtes der Stadt Freiburg, für den Ausbau inklusiver Schulen - trotz der bestehenden Widrigkeiten.
Bedauerlich war, dass die Dienste Gebärdensprachdolmetscherinnen Kendra Fassio und Sibylle Gaa nicht benötigt wurden.
Vermisst haben wir Entscheidungsträger*innen aus Politik, Gesellschaft und Institutionen sowie Vertreter*innen der Verbände der Schüler*innen, Eltern und Lehrenden. Gerade für sie ist das vom Bund geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt StiEL von besonderer Bedeutung.
Woran legt das geringe Interesse der Entscheidungsträger*innen und Verbandsvertretunge?
1. Viele halten ihr Wissen zum Thema Inklusion für ausreichend.
2. Das Thema Inklusion birgt zu viel Konfliktpotential.
3. Viele, die Inklusion umsetzen wollen/sollen, leiden unter den schlechten Rahmenbedingungen.
4. Die Umsetzung der UN-Menschenrechtskonvention wird nicht gewollt.
5. Zeitmangel der engagierten Menschen.
Schreiben Sie uns. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung.
https://bildung-neu-denken.de/index.php/mediathek/dokumente#sigProIdace4cddb48
Menschenrecht
Inklusion.
In kleinen Schritten am Ziel vorbei?
Öffentliche Veranstaltung mit
Ottmar Miles-Paul
Inklusionsaktivist und Träger der Carl-von Ossietzky-Medaille
Esther Grunemann
Inklusionsbotschafterin (ISL e.V.) und ehemalige Behindertenbeauftragte der Stadt Freiburg
Cornelia Bossert
bildung neu denkene.V.
Moderation Fishbowl:
Edgar Bohn, Vorsitzender Grundschulverband Baden-Württemberg, Vorstandsmitglied bildung neu denkene.V.
10. Mai 2019 | 18.00-20.30 Uhr | Janusz-Korczak-Haus, Goethestr. 31, Freiburg
Programm
ab 18.00 Uhr Ankommen
Begrüßung Esther Grunemann
Impulsvortrag Ottmar Miles-Paul
Fish-Bowl mit Cornelia Bossert
Esther Grunemann
Ottmar Miles-Paul
Netzwerken bei Getränken und Brezeln
20.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich und verfügt über eine induktive Höranlage. Gebärdendolmetscherinnen sind anwesend. Bei der Bestuhlung wird auf Barrierefreiheit geachtet.
10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland
Das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ ist ein Menschrechtsübereinkommen der Vereinten Nationen. Es wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen und trat am 3. Mai 2008 in Kraft.
2009 ratifizierte Deutschland diese Konvention, die damit seit 10 Jahren auch für unser Land gilt.
Was sind die zentralen Punkte dieser Konvention?
Bildung:
Artikel 24 der UN-BRK erkennt das Recht behinderter Menschen auf Bildung an.
Inklusion:
In der BRK geht es nicht mehr um die Integration von „Ausgegrenzten“, sondern darum, von vornherein allen Menschen uneingeschränkte Teilnahme an allen Aktivitäten möglich zu machen. Nicht das von vornherein negative Verständnis von Behinderung soll Normalität sein, sonder ein gemeinsames Leben aller Menschen mit und ohne Behinderung.
Barrierefreiheit:
Menschen mit Behinderung soll es möglich sein, gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt (Transportmittel, Information-und Kommunikation), sowie zu Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit bereitgestellt werden.
Chancengleichheit:
Umsetzung der „Rahmenbestimmungen für die Herstellung von Chancengleichheit für behinderte Menschen“
Inklusion ist mehr als Barrierefreiheit. Inklusion ist eine Haltung. Inklusion ist Menschenrecht.
2009 Wir haben uns auf den Weg gemacht, eine inklusive Gesellschaft zu gestalten.
2019 Schritte in die richtige Richtung sind erkennbar. Zum Beispiel bei der Barrierefreiheit oder der Schul- und Ausbildung für Menschen mit Behinderung.
Aber: Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN BRK) basiert auf den UN-Menschenrechten. Diese gelten für alle Menschen überall auf der Welt gelichermaßen.
Wer Inklusion auf ein Sonderrecht für Menschen mit Behinderung reduziert, hat Inklusion nicht verstanden. Inklusion umfasst alle Belange unserer Gesellschaft: Soziale Fragen, Migration, Bildung, Gender …
Die Umsetzung der Inklusion ist nicht verhandelbar. Sie ist ein Menschenrecht. Wer Inklusion unter Finanzierungsvorbehalt stellt handelt gesetzes- und menschenrechtswidrig.
Wir wollen, dass nach 10 Jahren endlich Schluss ist mit der Politik der kleinen Schritte und dem Schubladendenken.
Lasst uns den Weg in eine umfassende inklusive Gesellschaft gemeinsam gehen.